Da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, dadurch noch mehr Ls gehört und
mit HIFI Verrückten reichlich Austausch pflege, kann ich behaupten, viele
verschiedene Lautsprecher und die Konzepte derselben zu kennen.
Warum liebe ich die TMLs immer noch?
Das Wort der naturgetreuen Wiedergabe schwirrt ja allen
Musikkonservenliebhabern durchs Gemüt. Die Direktheit und Wucht natürlicher
Klänge sind aber in den meisten Hörräumen nicht sinnvoll und mit Hörgenuss
verbunden. Sondern zu laut und zum entspannten hereinhören ins Musikgeschehen
ungeeignet. Zuhause sitzt man doch lieber etwas weiter hinten.
Um ein komplexes Klanggeschehen körperhaft abbilden zu können, braucht es ein
Fundament. Und eine bildhafte und raumtiefe Abbildung des Klanggeschehens.
Recht natürliche Klangfarben und Verzerrungsarmut natürlich auch.
Eine etwas geringere Attake bei Tempi und Lautstärkewechseln ist eher von Vorteil,
da die Nachbarn, Mitbewohner und das gestresste Gemüt nach Erholung und
Erbauung streben.
Eine gute TMl liefert ein spürbares und dann gut durchhörbares Bassfundament,
da tiefe Frequenzen sehr gut abgebildet werden können.
In den mittleren Basslagen eher schlank, was konstruktionsbedingt so ist,bietet
sich eine raumtiefe, feinzeichnende Abstimmung an.
Und da sind auf einmal alle oben genannte Kriterien für nein schönes, anregendes
und nicht langweilig werdendes Klangerlebnis gegeben.
Als Allround-System daher für mich immer noch zum Besten gehörend, was sich im HIFI Universum tummelt.
Anbei ein paar Gedanken zu technischen Eigenschaften und musikalischem Genuss.
Die bekanntesten großen TMLs werden ja im Bassbereich mit dem KEF 139b oder den IMF TDL Treibern 3021 GT1,2,3 betrieben, Chassis, die ja heute als veraltet und und messtechnisch eher befriedigend gelten.
Dazu frage ich mich manchmal: Hören diese Leute oder messen sie nur und glauben dann was sie hören sollen und wollen??
Im leisem und mittleren Lautstärkebereich, also 95 % des Nutzungsbereichs, klingen die alten Dinger traumhaft.
Gequält fallen dann kleinere Mängel auf, ok, die sind aber wenig relevant!
Ich mag, egal worum es geht, Karakter mit Ecken, also einen Wiedererkennungswert.
Genau so bei Mittelton-Lautsprechern.
Also beim Kef B-110 und dem TDL NS 130 in den verschiedenen Varianten. Die machen natürlchen Mittelton und klingen auch nach längeren Hörsitzungen gut! In der Tat sind sie weniger schnell und feinauflösend als manche Nachfolger.
Will sagen: Sie lösen ohrgerecht auf und machen Musik.
Viele der neueren Mitteltöner, B&W, Gia Treiber als Nachfolger bei TDL eingebaut, begeistern kurz, fangen leider langfristig an zu nerven, da Stimmigkeit und Einpassung ins Gesamtklangbild nicht voll gelingen, und sind somit keine musikalische Verbesserung.
Mehr ist halt manchmal weniger, was heutzutage eine nicht gerne gehörte Aussage ist.
Zuviel Getöne kann also nerven, genug ist wunderbar, denn Musik hat was mit Stimmigkeit und tonaler Balance zu tun.
Zu den Hochtönern: Da hat TDL mit den neueren, der digitalen Welle der 80er geschuldet, und dem wirtschaftlichen Druck, billiger, billiger, billiger, einen Schritt zurück gemacht.
Die alten Celestion Hoch und Super Hochtöner können einfach mehr.
Die TDL lautsprecher sind gut, aber leider in der Feinauflösung limitiert, ( die RSTL mal rausgenommen ) was man von den IMF Konstruktionen nicht behaupten kann.
Auffällig bleibt aber durchgehend eine hohe Musikalität, die ich schon mal bei neueren Konstruktionen vermisse.
Imme rexotische Hochtonmaterialien sollen nun den Gewinn bringen. Ein ESS oder Walsch Treiber zeigt heute, nach über 40 Jahren , was musikalisache Referenz sein kann.
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