OHM F 2
Wie der Rainer zu den Ohm kam, habe ich ja schon geschildert.
Was macht Die Dinger aus?
1.Dafür ist vorneweg meine Kritik am Lautsprecher moderner Prägung nötig.
Ich kann jetzt nicht immer in die Tiefe gehen, muß also manches anreissen.
Es soll keine wissenschaftliche Abhandlung sein, sondern ein fundiertes Statement eines HIFI Verrückten.
Also:
Der Gedanke natürlicher Klangreproduktion hatte seinen Höhepunkt in den 70er Jahren.
Sowohl der Aufwand in den Tonstudios, als auch der riesige Markt in der Prä Computer Ära, und nicht zu vergessen der noch zarter werkelnde globale Kapitalismus Wahnsinn, führten zu hervorragenden Aufnahmen und Wiedergabemöglichkeiten.
Es lohnte sich, viel Geld, Hirn du Know-How in Musikreproduktion zu stecken.
Im Übergang zwischen Masseninformation im nie gekannten Ausmaße und hohem künstlerischen Anspruch entstanden die Meilensteine der Tonträger und Reproduktionskunst. Der riesige Markt und die Bereitschaft des Kunden, viel Geld für Musikwiedergabe auszugeben, machten es möglich.
Die Digitaltechnik, der Mehrkanalgedanke, der Informationsfluss, in dem Musik zum kleinen Bestandteil geworden ist, das manipulieren am natürlichen Klang, bis er in moderne, minderwertige Ton-Formate passt, das Abwandern der klugen Köpfe in Computer und Design Bereiche, das Aussterben der großen Konzerne gediegener Tonproduktion, die Produktion am PC und das dadurch bedingte verschwinden der Tonstudios, die Knopf im Ohr und Zudröhn Mentalität der modernen Musikkonsumenten, sind Faktoren, die den HIFI Gedanken aussterben lassen.
Die meisten Ergebnisse, wie z.B. die hochgelobten LS der Weltfirma B&W sind meiner Meinung nach kommerz orientierte Design Produkte mit langweiligem und unnatürlichen Klangbildern . . Und ich habe schon einige gehört!
Holografische Spielzeugklänge mit perfekten Messwerten kombiniert
diktieren den Begriff der guten Musikwiedergabe.
Was ist passiert?
Die unendlichen Möglichkeiten der modernen Informationsgesellschaft führen zu kalter Perfektion. Der Mensch, und sein höchst subjektives Gehör samt Gehirn sind nachrangig. Dir geschulte Wahrnehmung tritt hinter quantifizierten Halb-Wahrheiten und Schulwissen zurück.
2. Was macht gute Musikwiedergabe aus?
Der größte Teil der Wahrnehmung von Klängen spielt im Mitteltonbereich. Das Verhältnis von Hoch und Tiefton im Einklang ist ebenso wichtig. Verzerrungen der harmonischen Art generieren die Unterscheidungsfähigkeit und den Charakter der abzubildenden Instrumente. Zuviel Lautstärke wird zum Krach und nervt.
Die engen Stereodreiecke, bedingt durch mehrere zu synchronisierende Einzeltreiber, sorgen für eingeschränkte Rauminformation.
Nur in der Mitte sitzend klingt es natürlich.
Das Gehirn merkt die Unterschiede der Klangmöglichkeiten von Bass Mittel und Hochtönern. ( Oft erst nach ein paar Tagen, was sich HIFI Händler gerne zu nutze machen ) Immer mehr Bauteile und komplexe Gehäuse sollen Abhilfe schaffen.
Dann hört man ein altes Röhrenradio uns staunt, weil:
Die Seele fühlt sich wohl und das Gehör freut sich.
Zusammengefasst gesagt gibt es 1000 gute Gründe für neuere Lautsprecherkonzepte, aber die wesentlichen Parameter:
Natürlichkeit, Liebe zur guten Fertigung, den Willen, aus wenig viel zu machen, und das Wissen um die grundsätzlichen menschlichen Wahrnehmungsbedingtheiten, konnten die Entwickler früher einfach besser verstehen und umsetzen!
Ich kenne so manches Kleinod moderner Fertigung, in dem sensationelle Ergebnisse verwirklich werden.
Diese Ausnahmen retten die HIFI Welt aber leider nicht. Es sind Ausnahmen.
3. Das Ohr und das Hirn.
Akustische Wahrnehmung erzeugt Orientierung, rettet Leben und regt die Phantasie an.
Also sind eine natürliche räumliche Abbildung, Attacke und schöner Klangfarbenreichtum das, was ein Lautsprecher können muss.
Attacke aber besser so, dass es anregt, aber nicht zum abschalten der Hörlust führt, Lärm halt.
Der direkte Anklang ist evolutionsbiologisch recht sinnvoll, da man sonst gefressen wird, wenn sich ein Räuber anschleicht.
Die Unterscheidung der Klange hilft, zwischen nah und fern und Freund und Feind zu trennen. Sowohl räumlich als auch in den Klangfarben.
Nun ist unser Gehör leider recht mäßig entwickelt , das Hirn dahinter muss Schwerstarbeit leisten um uns Hörwelten zu erschliessen.
Schön ist es, wenn ein Lautsprecher uns bei diesen Grundbedingtheiten abholt.
Genau das kann die OHM.
Keine Phasendrehungen da keine Weiche, ein Sprecher für alles, 360 Grad Abstrahlung.
Sie (die OHM) machen das, was sein soll.
Musik!!